informationen UND BERICHTE
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Antreten in Schobüll
30.05.2023Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Husum gibt es einen festen Termin, den jede Einsatzkraft auch ohne Kalender kennt: Der im Rhythmus von 14 Tagen stattfindende Übungsdienst. Um Punkt 19.30 Uhr treten alle an und werden vom Wehrführer Frank Dostal über die Ereignisse der letzten zwei Wochen informiert. Danach finden sich die Gruppen zusammen und widmen sich einem Ausbildungsthema, das mit Theorie und praktischer Übung abgearbeitet wird. Immer wiederkehrende Themen sind Fahrzeugeinweisung, Brandbekämpfung und Technische Hilfe. Hierbei gilt es, die umfangreichen Gerätschaften und die Ausrüstung zu beherrschen, damit im Ernstfall alles wie am Schnürchen läuft.
Eigentlich findet der Übungsdienst auf der Feuerwache im Marienhofweg statt. Doch die Husumer Feuerwehr hat bekanntlich einen zweiten Standort in Schobüll. Die dort ihren Dienst verrichtenden Einsatzkräfte kommen in Normalfall mit ihrem Löschfahrzeug zum Übungsabend nach Husum. Doch nun war es einmal anders und alle Husumer kamen mit beiden Löschzügen nach Schobüll. Sonst lief alles wie gewohnt. Aber am Ende spendierten die Schobüller Kameradinnen und Kameraden einen kleinen Imbiss vom Grill. Gegen 22 Uhr war dann wieder Abmarsch in Richtung Husum.
Volles Haus bei der Feuerwehr Schobüll.
Training im Brandübungscontainer
15.05.2023Ein im wahrsten Sinne des Wortes heißes Wochenende haben acht Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Husum gehabt. Grund dafür war die Ausbildung im Brandübungscontainer, der bei der Kreisfeuerwehrzentrale in Husum aufgestellt war. In voller Schutzausrüstung bei annähernd 300 Grad Celsius wurden die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit erreicht.
Allerdings ist dieses Training sehr wichtig, da die sogenannte Innenbrandbekämpfung bei fast allen Feuerwehren durchgeführt wird. Die Einsatzkräfte dringen dabei im Gebäude unter Atemschutz zum Brandherd vor, sei es, um Menschen zu retten oder eine weitere Brandausbreitung wirksam zu verhindern.
Geübt wurde an drei Stationen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Die ersten beiden waren außerhalb des Brandübungscontainers im Freien aufgebaut.
Zunächst galt es zu lernen, wie man eine heiße Tür zum Brandraum korrekt öffnet. Hier lauern im Ernstfall Gefahren, weil z.B. beim unbedachten Öffnen einer Tür der in den Brandraum eindringende Sauerstoff zu einer Rauchgasexplosion führen kann.
An einer Druckgasflamme wartete die zweite Aufgabe. Hier war das Ausbildungsziel das Sprühbild des mitgeführten Strahlrohrs entsprechend der Einsatzsituation korrekt einstellen, um so die Gasflamme von einer Absperrarmatur fernzuhalten. Die Armatur konnte dann geschlossen werden und die Gasflamme erlosch.
Löschen einer Gasflamme mit dem Strahlrohr
Dann wurde es heiß. Die dritte Übung galt dem taktischen Vorgehen des Angriffstrupps und die Rückzugswegsicherung im Innenangriff. Dazu waren im gasbefeuerten Übungscontainer mehre Gefahrstellen zu überwinden wie z.B. Feuer unter einer Treppe, brennende Gasflaschen, eine Rauchgasdurchzündung, eine zu öffnende Tür, ein Motorbrand in einer simulierten Werkstatt sowie der Brand von Einrichtungsgegenständen. Zusätzlich wurde der Rückzugsweg durch mehrere Brände versperrt.
Geleitet hat das Training ein Team aus sechs erfahrenen und speziell geschulten Ausbildern, zwei davon ebenfalls von der Freiwilligen Feuerwehr Husum. Nach dem ca. 15-minütigen Durchgang gab es dann eine Nachbesprechung mit Lob und Kritik. Auch für die Ausbilder war es ein anstrengendes Wochenende. Insgesamt nahmen 100 Einsatzkräfte aus Nordfriesland an der Ausbildung teil.
Am Eingang zum Brandübungscontainer
Einsatzübung im Parkhaus
02.05.2023Ein Fahrzeugbrand in einem Parkhaus könnte weitreichende Folgen haben. Hier stehen die Fahrzeuge oft dicht aneinander und begünstigen eine schnelle Brandausbreitung, die nur wenig Zeit für Gegenmaßnahmen lässt. In solchen Einsatzszenarien ist ein schnelles und überlegtes Vorgehen der Feuerwehr elementar wichtig, um größeren Schaden zu vermeiden. Damit im Ernstfall alles funktioniert, muss permanent trainiert werden. Eine selten gute Gelegenheit zu einer Löschübung bot das neue Parkhaus am Klinikum Nordfriesland, welches zwar fast fertig gestellt ist, aber erst Ende Mai in Betrieb geht.
Großes Aufgebot am Parkhaus des Klinikums
So hieß es für den zweiten Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Husum Anmarsch in Richtung Klinikum, wo auf der 7. Ebene der Parkgarage ein Fahrzeug im Teilbrand stehen sollte. Simuliert wurde dies durch einen VW-Bus, unter dem eine Nebelmaschine lag, die jede Menge Übungsrauch produzierte. Wie bei einem echten Einsatz war die genaue Lage, die in diesem Fall durch die Übungsleitung erarbeitet wurde, den Feuerwehrkräften nicht bekannt. Der Einsatzleiter musste erst einmal viele Treppen steigen, um anhand des Objektplans, die Situation zu erkunden. Schnell war dann klar, dass die am Gebäude befindliche Steigleitung genutzt werden konnte, um das Löschwasser in die 7. Ebene in ca. 10 m Höhe zu fördern. Zwischenzeitlich hatten sich die Atemschutzgerätetragenden ausgerüstet und gingen über die Außentreppe vor. Auf Ebene sieben konnten sie dann ihren C-Schlauch an die Steigleitung kuppeln und gegen den Brand vorgehen.
Brandbekämpfung auf der 7. Ebene
Eigentlich wäre alles gut gewesen, hätte die Übungsleitung nicht noch ein Versagen der Steigleitung vorgesehen. Das passiert zwar sehr, sehr selten, aber es muss immer einen Plan B geben. Dieser bestand darin, die Drehleiter für die Wasserversorgung zu nutzen. Vorsorglich hatte die Mannschaft das Hubrettungsfahrzeug an der Südseite in Stellung gebracht und konnte für das nötige Löschwasser sorgen. Wehrführer Frank Dostal war zufrieden mit seinen Schützlingen.
Als Alternative zur Steigleitung wurde die Wasserversorgung über die Drehleiter genutzt.
Weiterhin gibt in dem modernen Parkhaus noch eine Besonderheit, nämlich 12 Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Diese wären im Brandfall schwieriger zu löschen. Aber auch hier hat die Feuerwehr vorgesorgt. Frank Dostal konnte die nagelneue Löschlanze vorstellen, mit der Batteriebrände an E-Fahrzeugen bekämpft werden können.
Zusammen mit dem Feuerwehrnachwuchs demonstriert Frank Dostal die einfache Handhabung der E-Löschlanze.
Der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland Stephan Unger war beeindruckt und dankte am Ende der Übung den Einsatzkräften und zwar nicht nur mit Worten, sondern er hatte auch für einen kleinen Imbiss gesorgt. Ein schöner Ausklang für eine gelungene Übung.
Nachbesprechung der Einsatzübung
Mobile Atemschutzübungsstrecke
02.04.2023Wo Feuer ist, da ist auch Rauch und dieser ist beim Einatmen extrem giftig. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr treten solchen gesundheitlichen Gefahren durch das Tragen einer Atemschutzausrüstung entgegen. Der heutige Vollschutz ist mit einer Taucherausrüstung vergleichbar, es gibt eine Maske, einen Lungenautomaten und eine Atemluftflasche. Zusammen mit Feuerwehrhelm und Schutzkleidung wiegt die komplette Ausrüstung mindestens 25 kg. Körperliche Fitness und regelmäßiges Training ist daher eine Grundvoraussetzung für alle Atemschutzgerätetragenden und sie müssen nicht nur regelmäßig zum Arzt, sondern auch mindestens einmal jährlich in die sogenannte Atemschutzübungsstrecke.
Die Atemschutzübungsstrecke für den Kreis Nordfriesland steht bei der Kreisfeuerwehrzentrale in Niebüll und erfordert je nach Wohnort lange Anfahrtswege. Es gibt allerdings auch mobile Anlagen, die in einem LKW-Sattelauflieger eingebaut sind und eine solche wird nun auf dem Gelände des Kreisfeuerwehrverbands in Husum getestet.
Neben anderen, waren acht Einsatzkräfte aus Husum angetreten, die mobile Strecke zu nutzen. Maximal können drei Personen gleichzeitig üben. Es ist eine anstrengende Prozedur, die mit Endlosleiter, Fahrrad- und Handergometer beginnt. An jedem dieser Geräte müssen die Probanden in voller Montur und angeschlagenem Atemschutzgerät einige Minuten arbeiten. Danach geht es unmittelbar in eine Käfigstrecke. Die besteht aus einem Gang mit engen Durchlässen, Auf- und Abstiegen und kann nur am Boden kriechend durchquert werden. Zusätzlich geschieht das im Dunkeln, wodurch die Orientierung sehr erschwert wird. Die Gruppe muss sich dabei gegenseitig unterstützen, untereinander absprechen und aufpassen, nicht an einem der Hindernisse hängenzubleiben. Zur Sicherheit werden die Trainierenden von den Übungsleitern kameraüberwacht.
Erste Gruppe: Tim Goldschmidt, Niko Rumpf und Stella Nommensen
Danach folgen wieder die Ergometer und eine zweite Runde in den Käfigen. Manchem geht im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus. Sinkt der Flaschendruck von den anfänglichen 300 bar auf unter 60 bar ab, beginnt es zu pfeifen und zeigt an, dass die Atemluft sich dem Ende neigt. Aber alle acht Husumer kamen nach dem zweitem Durchgang unbeschadet aus der Strecke gekrabbelt. Beim Abnehmen der Masken sieht man den Trainierenden dann die überstandene Belastung deutlich an. Die Haare sind schweißnass, die Gesichter gerötet und zeigen die Abdrücke der Atemschutzmaske. Aber auch das gute Gefühl, es geschafft zu haben, ist zu spüren.
Schweißtreibend: Arbeit an Handergometer, Endlosleiter und Fahrradergometer
Durchgang durch die Käfigstrecke
Am Ende waren alle zufrieden. Die Geräte waren gut, die Ausrüstung selbst in Ordnung. Auch die kurze Anfahrt ermöglicht es, den Termin besser in den Arbeitsalltag zu integrieren. Eines bietet die Anlage im Gegensatz zur festen Station nicht: Für das An- und Ablegen der Ausrüstung ist der Container zu eng und dieses muss im benachbarten Gebäude passieren. Genau so sollte es hier eine Dusche geben. Die Reise nach Niebüll hatte noch einen Vorteil. Nach dem Streckdurchlauf ging es oft noch zum gemeinsamen Essen und es wurde über das Erlebte geredet.
Geschafft: Patrick Wuggazer und Sören Frerichs
Dritte Gruppe: Henryk Schüler, Nils Sörensen und Kevin Christiansen
Schiffsbrandbekämpfung für Führungskräfte
28.03.2023Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Husum müssen sich laufend fortbilden, dies gilt natürlich auch für unsere Führungskräfte.
An zwei Abenden wurde das Thema Schiffsbrandbekämpfung 13 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Husum, die aus verschiedenen Führungsebenen kommen, nähergebracht.
Husum ist bekanntlich Hafenstadt und in unserem Hafen sowie bei der Husumer Dock und Reparatur GmbH & Co.KG herrscht ein ständiger Wechsel von Schiffen unterschiedlichster Art. Auch wenn Brand- oder technische Hilfeleistungseinsätze auf Schiffen nicht häufig vorkommen, müssen unsere Einsatzkräfte auch für derartige Lagen gewappnet sein.
Federführend für den Kreisfeuerwehrverband Nordfriesland stand uns Jürgen Jensen als Fachausbilder für das Thema Schiffsbrandbekämpfung zur Seite. Der erste Ausbildungsabend fand zunächst auf der Feuerwache Husum statt, Jürgen hatte reichlich Themen für diesen Ausbildungsabschnitt mitgebracht.
Jürgen Jensen (links) ist Fachausbilder für Schiffsbrandbekämpfung
So wurden die Schulungsteilnehmer in der Theorie über Anlagen zur Brandbekämpfung auf Schiffen, Schiffspläne, Einsatztaktiken, besonderen Gefahren auf einem Schiff als Einsatzstelle und IMO-Sicherheitszeichen ausgebildet. Bei letzterem handelt es sich um Pflichtzeichen, Verbotszeichen, Brandschutzsymbole, Richtungszeichen, Gefahrenzeichen, Lebensrettungs-Symbole, Sicherheitsschilder, Rettungsschilder und Zeichen für Brandbekämpfungsausrüstung, welche auf Schiffen angebracht sein können.
Am zweiten Ausbildungsabend ging es an die Praxis, dieser Abschnitt fand auf dem Fährschiff "Pellworm I" statt. Hier wurden unsere Kameraden vom Ausbildungsleiter und Maschinisten im Maschinen- und Ruderraum eingewiesen. Der Kapitän erklärte ausführlich die Brücke und das Aktivieren der Anlagen zur Brandbekämpfung. Zudem wurde das Fahrgastschiff nach der ersten Einführung auf dem „Fire safety Plan“ über zwei Stunden begangen.
Im Maschinenraum der Pellworm I
Der dritte Ausbildungsabend fand erneut auf der Feuerwache statt. Nach diesem Abschluss erhielten alle Teilnehmer ihren Ausbildungsnachweis.
Die Freiwillige Feuerwehr Husum bedankt sich herzlich bei Jürgen Jensen für die Durchführung dieses Seminars sowie bei der Neue Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH (NPDG) und bei der Husumer Dock und Reparatur GmbH & Co. KG (HDR).